Digitalisierungsstart im Alice Salomon Archiv

Jüdische Sozialarbeiter*innen sichtbar machen

„Es reicht nicht, dass wir ganz tolle Sachen zur Geschichte der Frauenbewegung sammeln, wenn unsere Archive nicht bekannt sind und die Menschen nicht dort hinkommen“, stellte Sabine Balke vom Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF) schon vor Jahren fest.[1] Um der Öffentlichkeit noch einfacheren Zugang zu einzigartigem Archiv-Material zu geben und somit Frauengeschichte sichtbar zu machen, startete das ASA im Januar das Digitalisierungsprojekt „Jüdische Schülerinnen und Dozentinnen an der Sozialen Frauenschule in Berlin und der Deutschen Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit“ im Rahmen des DDF.
Im Fokus des Vorhabens steht das Engagement jüdischer Frauen beim Aufbau der Sozialen Arbeit sowie ihre Verdrängung im Nationalsozialismus. Dazu digitalisiert das Projekt-Team Teile des Bestands der „Sozialen Frauenschule“ des Alice Salomon Archivs und untersucht diese mit Blick auf jüdische Angehörige der Sozialen Frauenschule Berlin bzw. der Deutschen Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit im Zeitraum von 1908 bis 1936.
Das Ziel des Projektes ist es, den Archivbestand für die Zukunft zu erhalten und Auszüge der Digitalisate über den META-Katalog, bzw. das DDF-Portal online zur Verfügung zu stellen. Prof. Sabine Toppe verfasst zudem thematische und biographische Essays, etwa über die drei Protagonistinnen der Sozialen Arbeit Margarete Berent, Dora Peyser und Käte Rosenheim. Durch die Recherche dieser und weiterer jüdischer Akteur*innen veranschaulicht das ASA Frauennetzwerke und stellt deren Bedeutung in der Sozialen Arbeit heraus.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziert und läuft noch bis Ende des Jahres 2020. Mehr Informationen finden Sie hier.
[1] Barthels, Inge, Deutsches Frauenarchiv geht online. Über 100 Jahre Frauenbewegung auf einen Klick, in: Der Tagesspiegel, 2018, https://www.tagesspiegel.de/wissen/deutsches-frauenarchiv-geht-online-ueber-100-jahre-frauenbewegung-auf-einen-klick/23065036.html, zuletzt aufgerufen: 07.04.2020.